2. Halbjahr 2025

Geschicht­li­ches Forum

Ver­an­stal­tungs­ort:
Stadt­bü­che­rei Lüdenscheid
Graf-Engel­bert-Platz 6
(Auf Aus­nah­men wird bei den betrof­fe­nen Ver­an­stal­tun­gen hingewiesen)

Der Geschichts- und Hei­mat­ver­ein e. V. setzt sei­ne Vor­trags­rei­he zu The­men der Geschich­te und Zeit­ge­schich­te fort. Die Vor­trä­ge haben eine Dau­er von bis zu einer Stun­de; für das anschlie­ßen­de Gespräch ist etwa eine hal­be Stun­de vor­ge­se­hen. Der Ein­tritt ist frei. Der Ein­lass ist um  17 Uhr.

Vor­sit­zen­de des Geschichts- und Hei­mat­ver­eins: Dr. Arn­hild Scholten
Lei­ter des Geschicht­li­chen Forums: Dr. Diet­mar Simon

 

11. Sep­tem­ber, 17.30 Uhr:

Wie Lüden­scheid von der Zukunft träum­te und im Beton erwach­te

Refe­rent: Sebas­ti­an Gött­ling, Lüdenscheid

Als Lüden­scheid im Herbst des welt­wei­ten Umbruch­jah­res 1968 an die Sau­er­land­li­nie ange­schlos­sen wur­de, brach eine neue Ära an. Der schnel­le Weg nach Hagen und dar­über hin­aus bot unge­kann­te Mög­lich­kei­ten, aber auch das Risi­ko von Kauf­kraft- und ande­ren Abwan­de­run­gen. Die­se Risi­ken galt es, städ­te­bau­lich in Chan­cen zu ver­wan­deln – ein Plan muss­te also her, Lüden­scheid zum strah­len­den Juwel des 21. Jahr­hun­derts zu ent­wi­ckeln. Gro­ße Träu­me von Ein­kaufs- und Ver­gnü­gungs­zen­tren, von Grand Hotel und Kul­tur­ach­se, von Park­plät­zen und von einer Zukunft, in der die Alt­stadt viel­leicht kei­nen Platz hat. Heu­te leben die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger Lüden­scheids in einer Stadt, in der die retro­fu­tu­ris­ti­sche Uto­pie von vor­ges­tern mit der Wirk­lich­keit kollidierte.

 

9. Okto­ber, 17.30 Uhr:

,Werd nicht wie sie!‘ – Lite­ra­ri­sche Denk­an­stö­ße zu Mensch­lich­keit und Demokratie“

Refe­ren­tin: Kath­rin Hein­richs, Menden

Die­se Ver­an­stal­tung fin­det in Zusam­men­ar­beit mit den Freun­den der Stadt­bü­che­rei Lüden­scheid e.V. statt.

Die Autorin, die unter ande­rem mit ihren Sau­er­land-Kri­mis bekannt wur­de, beschäf­tigt sich in ihrer Lesung mit dem Wert unse­rer Demo­kra­tie und zeigt auf, wohin es füh­ren kann, wenn wir nicht an unse­ren Grund­wer­ten fest­hal­ten. Sie stellt ihre Geschich­te „Werd nicht wie sie!“ vor, die wäh­rend des Zwei­ten Welt­kriegs in einem sau­er­län­di­schen Straf­la­ger spielt. Basie­rend auf den his­to­ri­schen Fak­ten um das soge­nann­te „Schwalbe“-Projekt im Hön­ne­tal, bei dem rund 10.000 Men­schen zur Arbeit in einem unter­ir­di­schen Rüs­tungs­pro­jekt gezwun­gen wur­den, erzählt sie die fik­ti­ve Geschich­te um Karl, der auch unter die­sen Umstän­den sei­ne Mensch­lich­keit bewahrt. Eine wei­te­re Erzäh­lung, „Der Tag, an dem Frau Mis­tel­kamp ihre Ver­fas­sung ver­lor“, the­ma­ti­siert „Des­in­for­ma­ti­on im Klei­nen“, aber auch die Kraft von Gemein­sinn und Mitmenschlichkeit.

 

15. Novem­ber:

Ein Kurz­vor­trag und zwei Film­vor­füh­run­gen im Rah­men der 

Lüden­schei­der „Nacht der Kultur“

18.30 Uhr: „Amü­san­te Erleb­nis­se eines Eisenbahnfotografen“ 

(Refe­rent: Chris­toph Riedel)

19.30 Uhr: „Der Schwung einer star­ken Stadt – Stadt­fil­me von 1968 und 1998“ 

(Vor­füh­rung: Rolf Kürby)

20.30 Uhr: „Jugend­li­che zwi­schen West und Ost – Die Ber­li­ner Mau­er und die Wege hin­durch. Ein Bei­trag zum Geschichts­wett­be­werb 2025“ 

(Vor­füh­rung: Maja Ilcev / Shaba­na Mansouri)

 

11. Dezem­ber, 17.30 Uhr:

Wil­helm Jockusch. Bür­ger­meis­ter Lüden­scheids von 1896 bis 1930“

Refe­rent: Dr. Diet­mar Simon, Lüdenscheid

Nie­mand stand län­ge­re Zeit an der Spit­ze der Stadt­ver­wal­tung Lüden­scheid als der aus Bie­le­feld stam­men­de Dr. Wil­helm Jockusch. Als er Bür­ger­meis­ter wur­de, reprä­sen­tier­te er noch ganz das Ide­al des wil­hel­mi­ni­schen Bür­ger­tums und setz­te star­ke Impul­se bei der Moder­ni­sie­rung der Stadt. Wäh­rend des Ers­ten Welt­krie­ges wur­de er zum Ober­bür­ger­meis­ter ernannt. In der Zeit der Wei­ma­rer Repu­blik steu­er­te er die Stadt durch schwe­re Belas­tun­gen hin­durch, um noch vor dem Anbruch der NS-Dik­ta­tur in die Füh­rung der Elek­tro­mark nach Hagen zu wech­seln. Der Vor­trag beleuch­tet erst­mals die Lebens­ge­schich­te eines Man­nes, die wie kei­ne ande­re mit dem ers­ten Drit­tel der Stadt­ge­schich­te im 20. Jahr­hun­dert ver­bun­den ist.